Ich wollte nicht immer Pastor werden.
Mein Vater hat beruflich mit Elektronik und IT gearbeitet.
Seine Arbeit am Lötkolben, hinter flimmernden Röhrenmonitoren und an klackernden Tastaturen weckte früh mein Interesse an diesen Themen.
Ich war zwölf (es muss so um 2000 herum gewesen sein), da bekam ich meinen ersten PC. Ganz ohne Internet. Denn das konnten wir uns damals nicht leisten. Gestört hat mich das nicht. Schnell habe ich mich in den Rechner reingefrickelt und in der Schule den Informatikunterricht besucht.
Daraus ergab sich mein erster Berufswunsch: Informatiker oder Programmierer.
Was nicht so gut lief, war unser Familienleben. Viel Streit, zwei kleinere Brüder und gestresste Eltern. Keine gute Mischung.
Mit 13 begann der Konfirmationsunterricht und ich konnte etwas neues anfangen. Endlich waren da Leute, die gut fanden, wie ich war, die mich aufgebaut haben, wenn es mir schlecht ging. Besonders der Pastor hat sich viel Zeit genommen. Ich habe in Kinder-/Jugendgruppen mitgemacht. Ich war in einer Musical-AG, obwohl ich nicht besonders musikalisch bin.
Gottesdienste fand ich cool. Denn ich durfte unserem Küster, einem freundlichen älteren Herren, helfen. Wie stolz war ich, als ich einen Gottesdienst lang seine Urlaubsvertretung machen durfte…
Ich wurde kurz vor meiner Konfirmation getauft. Dafür bin ich meinen Eltern dankbar: So war es meine Entscheidung, den Weg mit Gott zu gehen.
Mit der Zeit wusste ich: Ich möchte Pastor werden und Menschen auf meine Art weiterhelfen, wenn sie durch eine schlechte Zeit gehen.
Fortsetzung folgt…