Wer glaubt denn sowas – S01E01: Interview – Einführung

🎙 Claus Krause (66 Jahre, zwei Kinder) übt auch heute noch nach seinem Renteneintritt seinen Beruf als #Rechtsanwalt und #Berufsbetreuer aus. Nicht mehr so viel wie früher, aber trotzdem mit Leidenschaft. Als Berufsbetreuer steht er Menschen bei, die sich selbst nicht mehr helfen können.

❓ Seine Leitfrage lautet: Was ist wichtig? Was ist wertvoll für die Menschen, denen ich beistehe?

👉 Wie ist das bei dir: Was brauchst du, um im Leben weiterzukommen?

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Interview – Einführung

Dieser Interviewpart beginnt ab Minute 00:03:01.

Wer glaubt denn sowas?
Wer glaubt denn sowas?
S01E01: „Was wird mir gerecht?“
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Claus:

Mein Name ist Claus Krause. Ich bin schon im Rentenalter mit 66 Jahren und habe zwei Kinder weitgehend alleine großgezogen und die sind aber aus dem Haus und schon groß geworden und ja, ich übe meinen Beruf noch aus, den ich auch schon seit Jahrzehnten mit hoffentlich gutem Engagement durchführe. Ich bin nämlich Rechtsanwalt, also Ansprechpartner für Menschen in Not und auch Berufsbetreuer. Berufsbetreuer heißt: Ich stehe Menschen bei, die sich selbst nicht mehr helfen können, aus verschiedenen Gründen. Das kann körperlich sein, das kann Krankheit sein. Es kann das Alter sein, eine Behinderung oder wie auch immer. Und insofern trage ich da einige Verantwortung und die Gedanken, die ich mir dazu machen musste, haben mich auch mit dem Glauben und dem Überlegen: Was ist wichtig? Was ist wertvoll für die Menschen, denen ich beistehe? Und insofern ja möglichst versucht nach meinen Grundsätzen und sage ich auch mal nach meinem Glauben und auch den rechtlichen Grundsätzen, denen ich ja gehorchen muss, da irgendwie etwas Gutes für sie zu tun. Ich sage immer, es ist wichtig für mich zu spüren und zu sehen, dass die Menschen, die mir dann auch anvertraut werden, etwas von mir haben, dass sie weiterkommen in ihrem Leben. Und darum geht ja vielleicht auch der heutige Nachmittag.

Christoph:

Claus, heute ist ja unsere erste Podcastfolge und du warst so lieb, dich gleich als erster Gast zur Verfügung zu stellen. Bei unserem Vorgespräch, da haben wir schon gemerkt, dass das für dich sehr wichtig ist heute. Was ist denn die Motivation, heute für dich dabei zu sein, Claus?

Claus:

Ja, ich hatte. Das ist irgendwie ein Gedanke, den ich eigentlich schon lange hatte. Ich denke, was machst du denn, wenn du eigentlich Rentner bist? Und ich bin ja erst seit kurzem Rentner und da habe ich mir immer gesagt, ich würde gern in die Schulen gehen und den Schülern Staatsrecht vermitteln. Das hört sich jetzt ziemlich trocken an, aber dort sind all diese Werte, die im Leben wichtig sind. So meine ich. Sie können dort gelehrt werden. Das sind Bezüge zum Grundgesetz. Da kenne ich mich auch aus mit, weil ich ja Rechtsanwalt bin und das auch früher im Studium gelernt habe und einfach den jungen Menschen anbieten, darüber was zu hören, was wertvoll ist. Wie man das verfolgt, weiterhin für sich, welche Werte wichtig sein können. Das ist ja bei jedem unterschiedlich, denke ich. Aber wir haben das Rechtssystem. Das Rechtssystem gibt eine gute Rechtsquelle, um zu erfahren, was wichtig ist, zum Beispiel beim Grundgesetz, weil dort die früheren Väter und Mütter des Grundgesetzes sich sehr viel Gedanken gemacht haben. Was ist wichtig für einen Bürger in einem Staat, damit er freiheitlich in Frieden und entsprechend seinen eigenen Fähigkeiten seine Persönlichkeit entfalten kann? Das ist eine ganz wichtige Sache und es ist auch nicht selbstverständlich. Und ich habe so das Gefühl, es kommt immer so ein bisschen zu kurz heutzutage, da sich mal drüber Gedanken zu machen.

Laura:

Also Claus, hast du die Hoffnung, dass du den Jugendlichen heutzutage noch was mitgeben kannst und denen was beibringen kannst? Deswegen nimmst du am Podcast teil.

Claus:

Ja, das ist richtig so, wenn das möglich wäre, ich würde das machen. Ich würde das jetzt nicht jahrelang den Leuten immer das Gleiche erzählen, aber ich würde ihnen was anbieten, wo sie auch mit mir darüber sprechen könnten. Und ja, ich sage immer, ich dränge mich da nicht auf, sondern ich will sie nur informieren, was der Einzelne da für sich annimmt, dass ist sicherlich auch individuell verschieden. Die Rechtsquellen sind eben nicht nur das Recht – denn nicht jeder hat Recht studiert – sondern es ist auch der Glaube. Der bietet ja auch über die zehn Gebote oder auch den Inhalt der Bibel auch solche Dinge an, an wertvollen Persönlichkeiten. Ja sage ich mal ja, ja, irgendwie an wertvollen Maßnahmen, die man erreichen möchte oder Ziele, wertvolle Ziele zu erreichen. Und das ist natürlich genauso eine große, gute Grundlage, um herauszufinden, was ist für mich wichtig? Ich sag nur mal ein paar Beispiele, eben auch ans Grundgesetz: freie Entfaltung der Persönlichkeit und Meinungsfreiheit. Wir sagen immer allzu schnell – ich will jetzt gar nicht in die Tiefe gehen, aber zu anderen: „Deine Meinung ist gefährlich. So eine Meinung hat man nicht zu haben. Du bist Rassist oder du bist Kommunist“ oder was weiß ich was. Und ja, wir haben die Garantie im Grundgesetz, dass wir unsere Meinung äußern dürfen und das wird uns nicht immer behagen. Wir können eine andere Meinung haben. Das ist alles in Ordnung, aber man darf sie äußern und das darf man, wenn man mal nach rechts und links schaut, in vielen Ländern nicht mehr. Und das ist gefährlich, denn wenn ich merke, dass Meinungen anderer unterdrückt werden oder gleich verteufelt werden, dann ist was schief im Staate Dänemark. Sage ich mal so, denn das muss man äußern können. Man muss sagen, der andere sagt: „Du, ich bin da gar nicht deiner Meinung. Ich sehe das so und so“, das ist alles in Ordnung. Aber er darf seine Meinung äußern und das ist, finde ich schon. Deswegen ist das auch ein Empfinden hier doch mal das auszusprechen. Es wird zu sehr reglementiert. Dabei ist es ein hohes Gut, ein ganz hohes Gut. Ist Artikel zwei Grundgesetz, steht ganz vorne.

Zu den Freiheitsrechten gehört auch die freie Meinungsäußerung. Denn wir kennen ja unsere frühere Vergangenheit in der Nazizeit, da wurde das massiv unterdrückt, da durfte keiner reden, wie er wollte. Die Meinungsfreiheit, sage ich, ist so ein kleiner Sensor. Wenn die eingeschränkt wird, dann muss man Obacht geben, dann stimmt irgendwas nicht. Das wird man auch zum Beispiel in Fernsehsendungen verfolgen können. Man merkt manchmal, wenn der Entertainer nicht neutral ist, sondern eine bestimmte Meinung hören will, dass er dann den Leuten einen drauf gibt, die das Gegenteil sagen. Nee, das ist nicht in Ordnung. Das finde ich nicht in Ordnung. Aber okay.

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